Beitrag zur Differentialdiagnose zwischen Hirntumor und Meningitis aus dem Liquorbefund |
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Authors: | Dr. med. Friedrich Utz |
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Affiliation: | (1) Inneren Abteilung des Städt. Krankenhauses in Augsburg, Deutschland;(2) Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (Kaiser Wilhelm-Institut) in München, Deutschland |
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Abstract: | Zusammenfassung Dieser Krankheitsverlauf lehrt, daß die klinischen Symptome der tuberkulösen Meningitis bei Erwachsenen nicht immer sehr ausgeprägt sein müssen. Nackensteifigkeit und Kernigsches Zeichen können fehlen. Selbst wenn ein tuberkulöser Primärherd nicht zu finden ist, kann eine tuberkulöse Meningitis nicht ausgeschlossen werden.Die Liquoruntersuchung vermag gerade in so schwieriger differentialdiagnostischer Entscheidung wie bei der unsrigen dann noch wertvolle Fingerzeige zu geben, wenn alle übrigen klinischen Untersuchungsmethoden versagen.Insbesondere ist die Zuckererniedrigung ein Symptom, das, wenn eine Zuckervergärung durch zufällig in den entnommenen Liquor hineingelangte Bakterien ausgeschlossen werden kann, zur Diagnose einer bakteriellen Meningitis verwertet werden darf, wenn noch andere Zeichen dafür sprechen, wie Zell- und Eiweißvermehrung, Kolloidkurven usw.Die quantitative Bestimmung des Liquorzuckers erscheint demnach nicht überflüssig zu sein; denn bei unserer Kranken wäre, falls man sie unterlassen hätte, die Annahme einer tuberkulösen Meningitis zu Lebzeiten gar nicht in Erwägung gezogen worden, weil die übrigen Liquorbefunde vieldeutig waren und das klinische Bild keinen Verdacht in dieser Richtung erweckt hatte.Auch der Kochsalzgehalt des Liquors, der normal etwa 0,68 bis 0,72% beträgt, ist bei Meningitiden und besonders wieder bei der tuberkulösen Meningitis von einigen Autoren vermindert, bis auf 0,45% herabgesetzt gefunden worden. Der Liquor unserer Kranken wurde in dieser Richtung nicht untersucht.Eine Cholesterinerhöhung kann bei Erkrankungen, bei denen eine Meningitis in Frage kommt, zugunsten eines Tumors nicht verwertet werden, da auch unkomplizierte Meningitiden mit Eiweiß- und Cholesterinerhöhung einhergehen.Die quantitative Liquoruntersuchung stellt somit eine wertvolle Erweiterung unseres diagnostischen Rüstzeuges bei unklaren Erkrankungen des Zentralnervensystems dar, wenn dabei alle diagnostisch wichtigen Methoden herangezogen werden.Die serologischen Untersuchungen verdanke ich Herrn Prof. Jahnel, die histologischen Herrn Prof. Scholz. |
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