Die MISSH (minimal invasive subanodermale submuköse Hämorrhoidoplastie mit supraanalem Lifting) – ein neues operatives Verfahren zur Korrektur auch fixierter Hämorrhoidal- und Analprolapsformen ohne Anoderminzision |
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Authors: | Dr. Gunther Matthias Burgard |
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Affiliation: | (1) Lutrinaklinik, Kaiserslautern;(2) Lutrinaklinik, Karl–Marx–Straße 33, 67655 Kaiserslautern, Deutschland |
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Abstract: | Zusammenfassung Hintergrund: In den letzten Jahren hat die anodermschonende Stapler–Hämorrhoidenoperation– ideal indiziert beim zirkulären Hämorrhoidalleiden Grad III – die proktochirurgischePalette segensreich erweitert. Tolerable postoperative Schmerzen undkurze Operationsdauer erhöhten die Akzeptanz bei Patienten und Operateuren gleichermaßen.Zur Therapie fixierter Hämorrhoidal– und Analprolapsleiden waren bisdato entweder anodermresezierende (z.B. Milligan–Morgan) oder anoderminzidierenderekonstruktive (z.B. Parks, Fansler–Arnold, Winkler) Verfahren erforderlich.Ein hohes und lang andauerndes postoperatives Schmerzniveau war die Folge derunumgänglichen Läsion des hochsensiblen Anoderms. Patienten und Methodik: Erste Kurzzeitergebnisse bei 614 Patienten werden berichtet,die von 03/1996 bis 03/2004 mit der neuen Methode operiert wurden. Die MISSH(minimal invasive subanodermale submuköse Hämorrhoidoplastie) mit supraanalemMukosalifting ermöglicht die anatomiegerechte Reduktion, Mobilisation und Repositiondes augmentierten und prolabierten Plexus cavernosus recti – erstmals unterSchonung des Anoderms, auch bei segmental oder zirkulär fixierten Formen. Ergebnisse: Pro Segment wurden durchschnittlich 5–8 min benötigt; die mittlere Operationsdauerlag pro Eingriff bei 26 min (im Vergleich zu ca. 13–14 min bei der Stapleroperation).Gegenüber der U–Läppchen–Plastik z.B. lässt sich bei geringerem präparatorischemAufwand und Anodermschonung die Hälfte der Zeit einsparen.Postoperative Schmerzen wurden von den Patienten via VAS (visuelle Analogskala)ähnlich wie nach Staplereingriffen angegeben; eigene Erfahrungen mit dem Vergleichdieser Methoden zeigen ein leicht erhöhtes Schmerzniveau nach MISSH.Intraoperativ traten bei der MISSH keine schweren Komplikationen auf; vereinzeltesubmuköse Hämatome nach der präliminaren Durchstechungsligatur bedurften keinerspezifischen Therapie; gelegentliche Blutungen aus dem Gebiet der A. rectalisinferior an der äußeren Radiärinzision ließen sich mit Umstechungen stillen (3,3%).Die intraoperative Komplikationsrate lag nicht höher als z.B. bei der Stapler–Hämorrhoidektomie(3,7%).Postoperativ kam es nach MISSH ebenfalls zu keinen schweren Komplikationen: InLokalanästhesie konnten Nachblutungen aus dem äußeren Plexus versorgt und Fibromeoder Marisken entfernt werden. Bei lediglich zwei von 614 Patienten wurdenzur Abszessspaltung Allgemeinnarkosen erforderlich.Lebensbedrohliche intra– oder postoperative Situationen wurden nicht registriert. ImGegensatz zur Stapler–Hämorrhoidektomie musste keine Laparotomie durchgeführtwerden; generalisierte septische Verläufe wurden nicht beobachtet. PersistierendeProbleme wie andauernde Schmerzen, Kontinenzstörungen oder Stenosen warennicht zu verzeichnen.Die Rezidivquote von 4,9% (ab Grad II als Rezidiv eingestuft, auch wenn präoperativein höhergradiges Hämorrhoidalleiden bestand) liegt bis dato im üblichen Rahmen(3–26% in der Literatur); Langzeitergebnisse bleiben abzuwarten. Schlussfolgerung: Mit der MISSH steht ein neues Verfahren zur operativen Therapiedes Hämorrhoidalleidens zur Verfügung, das erstmals auch bei fixierten Prolapsformenund ausgedehnten subanodermalen Konvoluten unter vollständigem Erhalt derAnodermintegrität angewendet werden kann. Die festgestellten Komplikations– undRezidivraten liegen im Bereich jener der bisher bekannten Methoden. Als Vorteil aufder Seite der/des Operateurin/Operateurs ist gegenüber den analplastisch–rekonstruktivenTechniken die um ca. die Hälfte verkürzte Operationszeit anzuführen; der größteNutzen für den Patienten besteht in der deutlichen Schmerzreduktion. |
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Keywords: | Hä morrhoiden Hä morrhoidektomie Hä morrhoidoplastie Anallifting Minimal invasiv |
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