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Leichenbefunde nach Schlafmittelvergiftung
Authors:F J Holzer
Institution:(1) Institut für Gerichtliche und Soziale Medizin der Universität Berlin, Deutschland
Abstract:Zusammenfassung Auf Grund eigener Beobachtungen an Leichen wird auf das Vorkommen charakteristischer violetter, häufig symmetrisch, besonders an den Knien, Knöcheln, Fersen, Fußsohlen und Zehen auftretender Flecke hingewiesen, welche offenbar als vasomotorische Störungen bzw. Druckbrandstellen aufzufassen sind und bei der Totenbeschau einen wichtigen Hinweis auf das Vorliegen einer Schlafmittelvergiftung geben können. Die Flecke entstehen bei Schlafmittelvergiftungen frühestens mehrere Stunden nach Einnahme des Mittels, sind an der Leiche gut erkennbar und von der Ausbildung der Totenflecke unabhängig.Mikroskopisch zeigen diese Flecke teils nur außerordentlich reiche Blutfülle der Gefäße, gelegentlich mit kleinen Blutaustritten, teilweise, zumal bei längerem Bestehen, ein Schwinden der Kernfärbbarkeit in der Keimschicht der Haut, Abhebung des Epithels von den Papillen und Blasenbildung mit Einwanderung weißer, vorwiegend polymorphkerniger Blutzellen in den Blaseninhalt und das angrenzende Gewebe.Gleichzeitig wird aus den 18000 Obduktionen der letzten 10 Jahre am Gerichtlich-medizinischen Institut Berlin an 300 Leichenöffnungen Schlafmittelvergifteter auf die sehr rasch einsetzende Blut- und Saftüberfüllung der Lunge und die regelmäßig nach kurzer Zeit sich einstellende Lungenentzündung hingewiesen, die sich bei über 21% der Totaufgefundenen, bei über 60% der im Krankenhaus oder auf dem Transport Gestorbenen und bei über 77 % der nach eintägigem Krankenhausaufenthalt Verstorbenen vorfand. Leichen Schlafmittelvergifteter, die noch 2 Tage und länger im Krankenhaus waren, boten bei der Obduktion alle herdförmige Lungenentzündung.Die Spättodesfälle erst mehrere Tage nach Schlafmittelvergiftung sind nach unserer Zusammenstellung außerordentlich selten. Ein Großteil, nämlich fast 45%, waren bereits tot aufgefunden worden.Einzelne Nebenbefunde werden mitgeteilt.HerrSchrader-Halle berichtet über innere Befunde bei Phanodormvergiftung, worüber im Schrifttum bislang noch nichts bekannt ist. Bei 2 Selbstmordfällen durch Aufnahme von 25 bzw. 27 Phanodormtabletten mit Tod 5 und 17 Stunden nach Giftaufnahme fand sich jeweils eine deutliche Hirnschwellung, ferner Nierenveränderungen im Sinne einer akuten Glomerulonephritis mit Exsudaten in denBowmannschen Kapseln und feinen Rundzelleinlagerungen. Letztgenannte Veränderungen stehen im Einklang mit (mündlich berichteten) klinischen Beobachtungen von vorübergehender Nierenschädigung (Eiweiß- und bisweilen auch Erythrocytenausscheidung im Urin) bei Phanodormvergiftung.Herrvon Neureiter-Hamburg fragt an, ob bei den vonHolzer beobachteten Vergiftungsfällen etwas über vorausgegangenen chronischen Schlafmittelmißbrauch bekannt sei. Es könnte dadurch eine Disposition für vasomotorische Störungen geschaffen sein, die für das Auftreten der Flecken zugrunde gelegt werden müssen.HerrBreitenecker-Wien berichtet, daß am Wiener Institut bei Schlafmittelvergiftungen wiederholt subendokardiale Blutungen und besondere Hyperämie der Hirnrinde aufgefallen seien. — An der 2. geburtshilflichen Klinik in Wien war ein Kind mit ähnlich angeordneten blauroten Flecken geboren worden, die sich als Blasen mit blutigserösem Inhalt erwiesen, aufplatzten und abheilten.HerrBuhtz-Breslau versucht die auffällige Hyperämie und die Drucknekrosen an den Fußsohlen durch festes Anliegen der Fußsohlen an dem Fußbrett der Bettlade während des bewußtlosen Zustandes zu erklären. Genaue Festlegung von Körperlänge, Bettlänge, Art und Einrichtung des Bettes bei derartigen Fällen ist wünschenswert.HerrGg. B. Gruber-Göttingen: Die auffallende Lokalisation entspricht hyperämischen Druckstellen, die man bei Menschen gelegentlich nach tiefem Schlaf finden kann. Es dürfte sich um vasomotorisch bedingte und durch Druckeinwirkung von außen her begünstigte Hyperämie handeln, wie sie als kollaterale Hyperämie nach vorausgegangener Druckanämie bekannt ist. Für die Vergiftungsfälle wird zusätzlich noch an toxisch-vasomotorische Schädigung zu denken sein.HerrSchneider-Wien: Hyperämische, livide verfärbte und manchmal symmetrische Hautflecken wurden am Wiener Leichengut bei Schlafmittelvergiftungen, die noch einige Zeit (etwa 2–3 Tage) überlebt wurden, gelegentlich beobachtet. Sie sind offenbar auf Gefäßnervenschädigung zurückzuführen.HerrTöbben-Münster berichtet, daß er an Lebenden ausgedehnte Exantheme bei Vergiftungen durch Barbitursäurepräparate nach Kumulierung gesehen habe. Sie erstreckten sich über Brust, Bauch, Rücken und Gliedmaßen und gingen erst mehrere Tage nach Absetzung des Medikamentes zurück.HerrHolzer (Schlußwort): Die Beobachtungen betrafen akute Schlafmittelvergiftungen. Über chronischen Schlafmittelmißbrauch war nichts zu erfahren. Die Flecken sind offenbar auf vasomotorische Störungen zurückzuführen. Druck von außen ist in einzelnen Fällen naheliegend. Doch wäre noch bei künftigen Beobachtungen im Krankenhaus besonders darauf zu achten. Die beschriebenen Veränderungen sind gleichen Ursprungs wie die am Lebenden beobachteten Hautflecken und Exantheme.
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