Abstract: | Zusammenfassung Bei 14 kompensierten und 8 dekompensierten Lebercirrhosen wurden Vergleichsbestimmungen der Renin-Aktivität (RA) im arteriellen und Lebervenenblut (Methode Kaneko et al.) durchgeführt. Die errechnete hepatische Renin-Extraktion (HE %) ist im Gegensatz zu Befunden anderer bei Cirrhosekranken nicht aufgehoben. Die Einzelwerte sind weit gestreut, die HE beträgt bei kompensierten Cirrhosen durchschnittlich 17,8±17,3%, bei dekompensierten Cirrhosen 30,5±5,8%. Ein signifikanter Unterschied der HE zu einer Vergleichsgruppe Hochdruckkranker (Mittelwert 28,5±20,4%,n=20) besteht nicht (p>0,05 bzw.>0,4).Aus den bei der Mehrzahl der Cirrhosekranken durchgeführten Bestimmungen leberhämodynamischer Größen geht hervor, daß die Renin-Extraktion der Tendenz nach mit dem Lebervenenverschlußdruck ansteigt (r=–0,393,p>0,05). Zum hepatischen Plasmafluß, bestimmt mit der Indocyaningrün-Methode, ergibt sich eine umgekehrte, statistisch allerdings nicht gesicherte Beziehung (r=–0,427,p>0,05). Es wird geschlossen, daß die hepatische Extraktion von Renin bei Lebercirrhosen vermutlich durch die intrahepatische Passagezeit beeinflußt wird.Unter Berücksichtigung der für die Vergleichsgruppe errechneten hepatischen Renin-Clearance (HRC) von 292±178 ml/min ist die HRC bei kompensierten Cirrhosen auf 68%, bei dekompensierten Cirrhosen auf 42,5% herabgesetzt. Im Rahmen der komplexen Regulationsstörung des Renin-Angiotensin-Systems bei fortgeschrittenen Lebercirrhosen dürften danach nicht allein Änderungen der renalen Sekretion, sondern außerdem eine Einschränkung der hepatischen Renin-Clearance für die Aufrechterhaltung einer erhöhten Plasma-Enzym-Aktivität von Bedeutung sein. |