Die Thorotrastmilz |
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Authors: | Privatdozent Dr W Wenz Dr W Überle |
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Institution: | (1) Chirurg. Univ.-Klinik Heidelberg, Kirschnerstraße 1, 69 Heidelberg |
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Abstract: | Zusammenfassung Unter den Speicherorganen bei der Thorotrastose bietet die Milz am ehesten die Möglichkeit, durch Exstirpation eine größere Menge der radioaktiven Substanz zu eliminieren. Folgende Gründe sprechen jedoch gegen eine Splenektomie: Nur etwa 20% der Gesamtmenge Thorotrast liegen in der Milz. Die restliche Substanz wirkt weiter und hat in den übrigen Organen wie Leber, Knochenmark und Lymphknoten bei den heute zur Behandlung kommenden Thorotrastpatienten über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren zu schweren Schädigungen geführt. Sie reichen vom Granulom über fibrosierend-cirrhotische Veränderungen bis zur Krebsbildung. Die Splenektomie ändert unter Berücksichtigung dieses Zeitfaktors nichts am schicksalhaften Verlauf der Erkrankung. Andererseits sind primäre Milztumoren beim Menschen nie beschrieben worden und kommen auch im Tierversuch nur extrem selten vor. Die Überlebenszeit von Thorotrastratten wurde durch Splenektomie erheblich verkürzt. Dieser Eingriff dürfte auch beim thorotrastgeschädigten Patienten eine erhebliche Belastung bedeuten. Die Entfernung der Thorotrastmilz ist deshalb nur bei subjektiven Beschwerden im linken Oberbauch oder nachweisbarem Milztumor indiziert.Mit 8 TextabbildungenHerrn Professor Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Dr. h. c.K. H. Bauer zum 75. Geburtstag gewidmet. |
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