Zur Physiologie der Muskelendplatte und zur Pathogenese

Zusammenfassung An Hand experimenteller Untersuchungen über die Funktion der motorischen Endplatte und unter Verwendung neuerer ausländischer Literatur wird versucht, den Vorgang der Erregungsübertragung vom motorischen Nerven auf die Muskelfaser darzustellen, soweit dieses für die Pathogenese von neurologischen Krankheitsbildern von Interesse erscheint. Störungen der Erregungsübertragung können in einer Erschwerung bzw. Blockade der Übertragung oder in einer wiederholten Erregungsbildung auf Einzelreiz (Eigenrhythmik) bestehen. Für die erste Gruppe sind die Myasthenia gravis und wahrscheinlich die paroxysmale Lähmung Beispiele, für die zweite Gruppe die Myotonie und wahrscheinlich die Tetanusinfektion.Aus der Kenntnis des für die neuromuskuläre Übertragung bedeutungsvollen Acetylcholinstoffwechsels (Bildung und Spaltung durch Cholinesterase) ergeben sich Hinweise für die Therapie. Insbesondere ergeben sich Parallelen zwischen der KCl-Wirkung im Tierexperiment und der therapeutischen Anwendung des KCl bei Erkrankungen im Bereich des Motoneurons.Auf neuere Curarepräparate und ihre Anwendung in der Klinik wird hingewiesen.Herrn Prof.Frey zum 70. Geburtstag gewidmet.