Pharmakologische Rückfallprävention bei Alkohol- und Tabakabhängigkeit |
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Authors: | Dr. A. Diehl K. Mann |
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Affiliation: | (1) Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J5, 68159 Mannheim |
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Abstract: | Zusammenfassung Mit zunehmendem Verständnis der neurobiologischen Grundlagen von Alkohol- oder Tabakabhängigkeit ist die Bedeutung medikamentöser Möglichkeiten zur Entwöhnung gestiegen. Bei der Alkoholabhängigkeit können Anti-Craving-Substanzen in Kombination mit psychotherapeutischen und psychosozialen Maßnahmen bisherige Behandlungserfolge beträchtlich steigern. Besonders zu nennen sind der in Deutschland in dieser Indikation zugelassene NMDA-Rezeptorantagonist Acamprosat und der Opiatrezeptorantagonist Naltrexon, deren Effekte auf die Rückfallprophylaxe in zahlreichen Studien belegt sind. Werden die zur Abstinenz motivierten Patienten nach Entgiftung ein Jahr lang medikamentös rückfallprophylaktisch behandelt, kommt es zu einer Verdoppelung der Abstinenzrate, die die eigentliche Behandlungszeit überdauert. Bei der Tabakabhängigkeit können Nikotinersatzpräparate in unterschiedlicher Applikationsform (Nikotinpflaster, Kaugummi, Tablette, Inhaler) die Entzugssymptomatik reduzieren und die Abstinenzfähigkeit steigern. In zahlreichen Studien erwies sich eine mit verhaltenstherapeutischen Methoden kombinierte Nikotinersatztherapie als am besten wirksam. Neben Nikotinersatzpräparaten ist das Antidepressivum Bupropion in dieser Indikation in Deutschland zugelassen. Neue individualisierte pharmakologische Ansätze in der Behandlung der Alkohol- und Tabakabhängigkeit sollen zukünftig die Therapieergebnisse weiter verbessern. |
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Keywords: | Alkoholabhä ngigkeit Tabakabhä ngigkeit Nikotin Rü ckfallprophylaxe Craving |
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