Abstract: | Zusammenfassung Die Typ I-Allergien gegen Latex sind in den vergangenen Jahren zu einem zunehmenden berufsdermatologischen Problem geworden, zumal mindestens 10% der Angestellten im Gesundheitswesen betroffen sind. In der Dermatologischen Klinik der Universit?t Erlangen-Nürnberg stieg die Anzahl der j?hrlich diagnostizierten Patienten mit Latexallergien von 1989 bis 1995 auf das 12fache, wobei der Anteil der schweren, generalisierten Formen der Erkrankung von 10,7% (1989/1990) auf 44% (1994/1995) zunahm. Unter den m?glichen Ausl?sern der Latexallergie (wasserl?sliche Proteine mit Molekulargewichten von 2 bis 200 kD) sind mindestens 5 Hauptproteine mit bereits bekannter Prim?rstruktur zu berücksichtigen. Zus?tzlich gibt es Hinweise für Markerproteine, die in bestimmten Risikogruppen geh?uft zur Ausl?sung spezifischer IgE-Antik?rper führen (z.B. 46 kD-Protein in medizinischen Berufen, 14,6 kD- und 27 kD-Proteine bei Kindern mit Spina bifida). Das Vorkommen von Kreuzreaktionen zwischen Latex und unterschiedlichen Früchten (besonders Avocado, Kiwi, Banane, E?kastanie) bei 60 bis 70% der Latexallergiker ist bei der allergologischen Abkl?rung und Beratung dieser Patienten zu beachten. Wesentliche Aspekte der Prophylaxe umfassen die konsequente Umstellung medizinischer Einrichtungen auf ungepuderte Latexhandschuhe mit niedrigem Proteingehalt. Eine Zusammenstellung von OP- und Untersuchungshandschuhen, welche Angaben über die von uns ermittelten Proteinkonzentrationen (modifizierte Lowry-Methode und Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie, HPLC) enth?lt, soll ein Leitfaden bei der Auswahl allergologisch geeigneter Handschuhe sein. Eingegangen am 10. August 1996 Angenommen am 21. August 1996 |