Epilepsie im Kindesalter: Wann kann die antiepileptische Therapie abgesetzt werden? |
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Authors: | Prof Dr Bernhard Schmitt Prof Dr Michael Albani Priv-Doz Dr Thomas Bast Prof Dr Ulrich Brandl Prof Dr Rudolf Korinthenberg Prof Dr Gerhard Kurlemann Prof Dr Bernd Neubauer Prof Dr Ulrich Stephani Dr Markus Wolff |
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Institution: | 1. Universit?ts-Kinderklinik, Steinwiesstrasse 75, 8032, Zürich, Schweiz 2. Klinik für Kinder und Jugendliche, Dr.-Horst-Schmidt Klinikum GmbH, 65199, Wiesbaden 3. Universit?ts-Kinderklinik, 69120, Heidelberg 4. Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, 07740, Jena 5. Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universit?tsklinikum, 70106, Freiburg 6. Universit?ts-Kinderklinik, 48149, Münster 7. Universit?ts-Kinderklinik, 35385, Gie?en 8. Universit?ts-Kinderklinik, 24105, Kiel 9. Universit?tsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, 72076, Tübingen
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Abstract: | Zusammenfassung
Der richtige Zeitpunkt für das Absetzen der Antiepileptika (AE) im Kindesalter ist unbekannt. Anl?sslich ihrer Jahrestagung
haben die Mitglieder des K?nigsteiner Arbeitskreises (KA) eigene und publizierte Absetzstrategien diskutiert. Da Studien zu
diesem Thema rar und widersprüchlich sind, wurde beschlossen, die Diskussionsergebnisse im Sinne einer Meinungs?u?erung zu
publizieren.
Bei Neugeborenen besteht übereinstimmung, AE innerhalb von 2 bis 12 Wochen nach dem letzten Anfall abzusetzen. Bei BNS-Epilepsie
wird Vigabatrin nach 6 bis 12 und Sultiam nach 6 bis 36 Monaten abgesetzt. Nach erfolgreicher Steroidtherapie setzt die Mehrheit
des KA die AE-Therapie für zwei Jahre fort. Für die Rolando-Epilepsie sind 1 bis 3 Jahre Anfallsfreiheit ausreichend, auch
wenn fokale Spike-Waves persistieren. Im Falle einer symptomatisch fokalen Epilepsie ist die Grunderkrankung mitentscheidend
für das Absetzen. Die Behandlung der Absencen-Epilepsie kann nach zwei Jahren beendet werden, w?hrend bei myoklonisch- astatischer
Epilepsie meist eine 2- bis 5-j?hrige Anfallsfreiheit vorausgesetzt wird. Konsens besteht darüber, dass die Juvenile- Myoklonus-Epilepsie
ein sehr hohes Rückfallrisiko birgt. Dennoch ziehen einzelne neurop?diatrische Mitglieder einen Absetzversuch nach 2- bis
3-j?hriger Anfallsfreiheit in Betracht. Die überwiegende Mehrheit des KA führt aber bei gesicherter Diagnose keinen Absetzversuch
durch. Bezüglich der Absetzgeschwindigkeit wird ein langsames (3 bis 12 Monate) Ausschleichen favorisiert. Nur zwei Mitglieder
praktizieren ein rascheres Absetzen (<3 Monaten). Das EEG spielt für die Entscheidung eine untergeordnete Rolle und bleibt
auf bestimmte Epilepsieformen (z. B. Absencen-Epilepsie) beschr?nkt.
Das vorliegende Papier gibt die Meinung des KA wieder und eignet sich nicht im Sinne einer Leitlinie. Für die Entscheidung
AE abzusetzen, ist immer eine individuelle Abw?gung von Grunderkrankung, Epilepsieform und psychosozialen Umst?nde erforderlich.
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Keywords: | Antiepileptika Epilepsie Kinder Absetzen |
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