Psycho-neurogene Faktoren bei der Genese lebensbedrohlicher Arrhythmien

Tachyarrhythmien treten h?ufig w?hrend erh?hter psychischer Erregung auf. Bei Patienten, bei denen ein Kardioverter Defibrillator (ICD) implantiert wurde, lassen sich arrhythmische Episoden und deren Onset-Zeitpunkt exakt aufzeichnen und erlauben so einerseits die Differenzierung der aufgetretenen Rhythmusst?rung und andererseits eine detailliertere Analyse der situativen Umst?nde und m?glicher an der Ausl?sung beteiligter psychischer Komponenten. In der vorliegenden einzelfallbezogenen Studie wurden bei 3 m?nnlichen Patienten im Alter zwischen 60 und 68 Jahren, bei denen der ICD erfolgreich eine ventrikul?re Tachykardie terminiert hatte, die ICD-Protokolle und die damit korrespondierenden Patientenaussagen analysiert. Die Analyse der akuten Onset-Bedingungen konnte ausgepr?gte Zusammenh?nge zwischen lebensbedrohlichen Herzrhythmusst?rungen in natürlicher Umgebung und emotionalen Stressoren aufdecken. Als Stressoren wurden unterschieden eine vulnerable Situation, die eine psychogene Triggerung maligner Arrhythmien bewirkte (Fall 1); eine Panikepisoden-?hnliche Erwartungsspannung (Fall 2) sowie eine aversive ?rgerreaktion, die auf dem Boden eines andauernden Zustandes von Hilf- und Ausweglosigkeit (Fall 3) einen besonders potenten sympathiko-exzitatorischen Stimulus darstellt. Dieses Ergebnis deckt sich mit einer Reihe von laborexperimentellen und epidemiologischen Studien, die einen Zusammenhang zwischen psychischer Erregung und der Entstehung von Tachyarrhythmien belegen. Die Berücksichtigung emotional-kognitiver Faktoren bei der Arrhythmogenese k?nnte ein Beitrag bei der Therapie zur Pr?vention des pl?tzlichen Herztodes werden.