Die Heterotransplantation bösartiger Kopf- und Halsgeschwülste auf thymusaplastische nackte Mäuse

Zusammenfassung Die Heterotransplantation menschlicher Kopf- und Halsgeschwülste auf thymusaplastische nackte Mäuse ist die zur Zeit aussichtsreichste Methode, Humantumoren längere Zeit außerhalb des menschlichen Körpers am Leben zu erhalten. In einer größeren Untersuchung wird gezeigt, daß nicht nur entdifferenzierte, sondern auch hochdifferenzierte Carcinome, wie beispielsweise Cylindrome, erfolgreich verpflanzt werden können. Biopsien aus unsterilen Tumoren lassen sich ebenfalls transplantieren.Von den bisher transplantierten Geschwülsten wird über folgende Tumoren ausführlich berichtet: 3 adenoidcystische Carcinome, 1 nicht verhornendes Plattenepithelcarcinom und 1 wenig verhornendes Plattenepithelcarcinom, das aus einer unsterilen Probeexcision eines Stimmbandcarcinoms entstand. Histologisch-morphologisch gleichen die Heterotransplantate auch nach mehreren Tierpassagen dem Originaltumor. Mit autoradiographischen und cytophotometrischen Untersuchungen können Kriterien echten Wachstums bei unveränderter DNA-Verteilung im Originaltumor und seiner Explantate nachgewiesen werden. Mit diesem Transplantationsmodell wird die Bestimmung der Zellzyklusphasen und der Verteilung von DNA-synthetisierenden Zellen in der Tumorperipherie wesentlich erleichtert. In klinischer Hinsicht ergeben sich neue Möglichkeiten, die Reaktion inoperabler Geschwülste auf Cytostatika oder ionisierende Strahlen vor Behandlungsbeginn zu untersuchen.Die Arbeit entstand mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.