Antibiotikatherapie auf der Intensivstation

Zusammenfassung Bakterielle Infektionen tragen nach wie vor zu erh?hter Morbidit?t, Mortalit?t und Kostenexplosion auf Intensivstationen bei. Die Antibiotikatherapie auf Intensivstationen wird im allgemeinen empirisch durchgeführt, bis der jeweilige Erreger identifiziert und auf seine Empfindlichkeit getestet wurde. Die Auswahl des geeignetsten Antibiotikums basiert auf allgemeiner und individueller Erfahrung sowie den speziellen Eigenschaften der Substanz und der lokalen Resistenzlage. Meistens wird eine Kombination, bestehend aus einem β-Laktam und einem Aminoglykosid, angewandt. Allerdings kann in vielen F?llen auch eine Monotherapie mit z.B. Ceftazidim, einem Carbapenem, Piperacillin/Tazobactam oder Ciprofloxacin ebenfalls gute Ergebnisse bringen. Wenn mit einer Antibiotikakombination begonnen wurde, sollte die Therapie nach Vorliegen der mikrobiologischen Befunde rasch entsprechend modifiziert und den Erfordernissen der speziellen Situation angepa?t werden. Obwohl Infektionen, die durch h?ufige oder auch seltene Bakterien hervorgerufen werden, in den meisten F?llen problemlos behandelt werden k?nnen, steigt in vielen L?ndern die Anzahl multiresistenter Erreger besorgniserregend an. Multiresistente Enterobakterien, Pseudomonas, Stenotrophomonas, Staphylokokken und Enterokokken werden durch den starken Selektionsdruck gef?rdert. Ma?nahmen zur lokalen Stabilisierung der Resistenzsituation beruhen vor allem auf geeigneten Hygienema?nahmen, um die übertragung multiresistenter Erreger zu verhindern und auf dem verantwortungsvollen Einsatz aller Antibiotika. Eingegangen: 2. Mai 1996 Akzeptiert: 16. Oktober 1996