Die klinische Relevanz biochemischer Parameter für die Diagnose, Prognose und Therapie polytraumatisierter Patienten

Zusammenfassung Trotz zunehmender Erfahrung in der Diagnostik und Therapie polytraumatisierter Patienten ist die Rate der schweren sp?ten Komplikationen, wie z.B. Multiorganversagen und Sepsis, nahezu unver?ndert hoch geblieben. Etablierte anatomische und physiologische Scores sind bisher nicht in der Lage, prospektiv eine valide Aussage bezüglich Verlauf und Prognose für den einzelnen Patienten als Entscheidungshilfe für die weitergehende Therapiestrategien zu treffen.    Obwohl einige vielversprechende Daten aus Pilotstudien vorliegen, wurde bisher für keinen Parameter eine signifikante Bereicherung des diagnostischen Entscheidungsbaumes gegenüber traditionellen Beurteilungskriterien wie Blutverlust, Schockindex und -dauer, TRISS oder APACHE Score nachgewiesen.    Zur Verbesserung der Verlaufsbeurteilung und der Prognoseabsch?tzung polytraumatisierter Patienten ist am ehesten eine Kombination von anatomischen und physiologischen Scores erg?nzt durch einzelne biochemische Parameter zu erw?gen. Auch innovative diagnostische Methoden, wie z.B. die Immunstatusbestimmung auf der Basis der Einzelzelldiagnostik, müssen in der Klinik erprobt werden. An bisher etablierten Mediatoren mit signifikanter Bereicherung im klinischen Alltag sind derzeit lediglich Interleukin-6, Procalcitonin, HLA-DR und Neopterin zu nennen. Eingegangen: 17. August 2001 Akzeptiert: 26. September 2001