Klassifikation und Grading von Gliomen und Meningeomen

Zusammenfassung Gliome: Wir konnten zeigen, da? für übliche supratentorielle Gliome im Erwachsenenalter ein 2stufiger Grading-Ansatz mit alleiniger Unterscheidung eines niedrigen und hohen Malignit?tsgrads zu reproduzierbaren und prognostisch relevanten Informationen führt. Das entscheidende diagnostische Kriterium sowohl für High-grade-Astrozytome (WHO Glioblastome) als auch für anaplastische Oligodendrogliome und Oligoastroazytome sind Endothelhyperplasien bzw. -proliferate als Zeichen einer in Gang gekommenen Neoangiogenese. Diese ist in der Regel mit einer Kontrastmittelaufnahme in den bildgebenden Verfahren korreliert. Daher hat es sich sehr bew?hrt, wenn zur histopathologischen Untersuchung eines Gliomresektats bzw. -biopsats die neuroradiologischen Bilder (CCT, KST nativ und nach Kontrastmittelgabe) vorliegen oder zumindest das neuroradiologische Untersuchungsergebnis bekannt ist. Meningeome: Jene rezidivgef?hrdeten Meningeome, die sowohl feingeweblich als auch prognostisch eine Zwischenstellung zwischen üblichen und anaplastischen Meningeomen einnehmen, sind als sog. atypische Meningeome (WHO-Grad II) in die revidierte Fassung der WHO Klassifikation aufgenommen worden. Mit morphometrisch ermittelten kernfl?chenbezogenen Ki-67 Indizes konnte dieser intermedi?re Typ n?her eingegrenzt und histologisch besser definiert werden. Da rezidivgef?hrdete Meningeome als h?ufigste progressionsassoziierte Ver?nderung einen distalen Stückverlust am kurzen Arm eines Chromosoms 1 (1p-) zeigen, lie? sich eine Screening-Methode mit der gewebeunspezifischen Form der Alkalischen Phosphatase als Markerenzym etablieren. Die Diagnose eines Meningeoms vom intermedi?ren Typ bedeutet, da? engmaschigere postoperative Verlaufskontrollen zur frühzeitigen Erfassung eines „Rezidivs” erfolgen sollten.