Rechtsmedizinischer Nutzen der alkalischen Placenta-Phosphatase bei Kindestötung

Zusammenfassung Die Typen der alkalischen Placenta-Phosphatase wurden mit Hilfe der Stärkegelelektrophorese und einer verbesserten Technik zur Darstellung der Isoenzymbanden an Placentageweben und Geburtsblutspuren nachgewiesen, die über mehrere Tage bei Zimmertemperatur gelagert worden waren. Die Methode wurde mit Erfolg in einem Fall von Kindestötung und verheimlichter Geburt zur Identifizierung der Kindesmutter angewandt. Ferner wird über die Ergebnisse einer Populationsstudie bei Japanern berichtet.     

Identification of barbiturates by computerized mass spectrometry

Summary A computer has been used for rapid and exact identification of mass spectra for the barbiturates presently on sale in Sweden. The compounds were isolated from blood, or liver from intoxicated persons in suicide cases and a small part of the chloroform extracts were analyzed on a gas chromatograph-mass spectrometer instrument. The mass spectra were recorded on a digital tape off line system and the tape was evaluated and processed by the computer. The amount of tissue or blood was in the magnitude of less than 50 mg in these cases.

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Zusammenfassung Es wurde ein Computer für eine schnelle und exakte Identifizierung der Massenspektren zum Nachweis von Barbituraten, die zur Zeit im Verkauf in Schweden angeboten werden, angewandt. Aus Blut- oder Leberproben der Personen, die Selbstmorde durch Vergiftung begangen haben, wurden Substanzen isoliert und eine geringe Menge der Chloroformextrakte mit Hilfe der Gaschromatografie-Massenspektrometrie(GC-MS)-Apparatur analysiert. Die Massenspektren wurden auf einem Digitalband aufgezeichnet und danach durch den Computer bewertet und wiedergegeben. Das Gewicht der Gewebe und des Blutes in den untersuchten Fällen lag unter 50 mg.

     

Organveränderungen bei Ratten und Kaninchen nach Haschischapplikation

Zusammenfassung Nach 7- und 30-tägiger oraler Applikation von Haschisch bei Ratten und Kaninchen wurden in Leber, Niere und Gehirn toxische Schäden nachgewiesen.Das Hirngewebe war hyperämisch und ödematös gelockert. Die Ganglienzellen der Großhirnrinde, der Stammkerne und des Kleinhirnes wiesen vielfach exzentrisch verlagerte Kerne mit Vermehrung der Kernkörperchen auf. Zellschäden in unterschiedlichen Stadien waren mit Kernvakuolen, Pyknosen und Karyolysen abgrenzbar. Auflockerungen und Vakuolen im Plasma waren vielfältig ausgebildet.In der Niere imponierte neben interstitiellen Blutungen eine trübe Schwellung mit vakuoliger Degeneration der Hauptstückzellen und Kernpyknosen und Karyolysen in allen Stadien. Die Glomeruli waren vielfach vergrößert, zeigten Verdickungen der Bowman'schen Kapseln und umgebende Infiltration mit Zelltrümmern.Im Lebergewebe zeigten sich Kernunruhen, Lochkernbildungen, Plasmavakuolen und Zellnekrosen. Rundzellinfiltrate im portobiliären Feld waren meist mit einer Aktivierung der Kupffer'schen Sternzellen und intrazellulärer Galleanreicherung vergesellschaftet.

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Summary Toxic lesions were found in liver, kidney and brain of rats and rabbits after oral application of hashish for 7 or 30 days.The brain tissue showed hyperemia and edema. The cerebral cortex, brain stem and cerebellum contained ganglion cells with eccentric nuclei and an icreased number of nucleoli. Different stages of cell lesions could be distinguished by nuclear vacuoles, pyknosis and karyolysis. The cytoplasma was loosened and showed numerous vacuoles.In the kidney we found, besides interstitial hemorrhage, cloudy swelling of the proximal tubules with vacuolous degeneration and nuclear pyknosis and karyolysis in all stages. The glomeruli were often enlarged with thickening of Bowman's capsule and surrounding cellular infiltration with cell fragments.The liver cells showed irregularities of nuclei and vacuolated nuclei, plasma vacuoles and cell necrosis. Infiltrations of round cells at the portal-biliary areas were usually combined with an activation of the Kupffer cells and intracellular bile stasis.

Die Untersuchungen wurden aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (II B 8 - FA 6288) gefördert.     

Immunhistochemische studie zum verteilungsmuster der AB0-blutgruppensubstanzen an männlichen genitalorganen

Zusammenfassung Die Verteilung der ABH-Antigene wurden an 11 verschiedenen Abschnitten des männlichen Genitaltrakts von 53 Sektionsfällen mit der Peroxidas-anti-Peroxidase-Technik untersucht. Die Blutgruppenmarkierung der verschiedenen Epithelstrukturen differierte inter- und intraindividuell erheblich. Bei Nichtsekretoren zeigte sich eine tendenziell geringere Anfärbung der Epithelien, während am Endothel keine Unterschiede festgestellt wurden. A₂-Fälle unterschieden sich von A₁-Fällen durch eine weitgehende Markierung der Endothelien bei anti-H. Bei einem A₂B-Nichtausscheiderfall reagierten Epithelien und Endothelien mit anti-A und anti-H nur minimal. Spermien konnten unregelmäßig in der Ampulla des Ductus deferens angefärbt werden, während sie am Hoden und Nebenhoden negativ reagierten.     

Nachweis des Todes durch Ertrinken mittels im Blut gefundener fremder Pflanzenelemente

Zusammenfassung Zum Nachweis des Todes durch Ertrinken wird eine neue Methode dargelegt. Das Material umfaßt 4 Wasserleichen und 4 in Anaesthesie ertränkte Ratten. Die Untersuchung führte man mit Blut durch und die Proben wurden der linken Herzkammer, der rechten Herzkammer, der Bauchaorta, der Lungenflüssigkeit und bei Verwesten auch der Pleura- und Pericardiumflüssigkeit entnommen.Die Proben wurden durch Filtrierung hergestellt unter Anwendung der Millipore-Methode. Das Blut wurde durch einen 5 m Filter filtriert. Die erhaltenen Präparate wurden mikroskopisch untersucht. Im Arterienblutkreislauf und der Lungenflüssigkeit wurden Diatomeen gefunden, nicht genauer identifizierte Pflanzengewebe und Blü tenstaubpartikel von Nadelbäumen. Die letztgenannten sind der allgemeinste Fund. In anderen untersuchten Proben fand man keine fremden Elemente. Die Funde sprechen für den Tod durch Ertrinken.

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Summary A new method for demonstrating drowning as the cause of death is reported. The material consists of four bodies recovered from water and of four rats drowned while in anesthesia. Samples of blood were taken from the left and the right heart ventricle, abdominal aorta and lung fluid as well as from the pleural and the pericardial fluid of the purified bodies.Samples were prepared with the Millipore method. The blood was filtrated through a filter of 5 m. The slides obtained were examined in a microscope. Diatoms were found in the left heart ventricle, abdominal aorta, and the lung fluid. Pollen grains of conifers and vegetable cell tissue, which could not be recognised more accurately, were found; the pollen grains were most frequent.Foreign elements were not found in the other samples examined. The observation supports the view that those with foreign elements in arterial blood died from drowning.

     

Zum Nachweis von Pentazocin (Fortral) im menschlichen Harn: Gaschromatographisch/massenspektrometrische Untersuchungen

Zusammenfassung Nach oraler Gabe von Pentazocin (Fortral) konnten im menschlichen Harn neben der unveränderten Ausgangsverbindung noch mehrere Ausscheidungsprodukte mit Hilfe der GC/MS nachgewiesen werden. Zu deren Identifizierung gelangte, neben der EI- und CI-Massenspektrometrie, die seit kurzem kommerziell erhältliche FAB-MS zur Anwendung. Die Untersuchungen wurden mit einem VG-Micromass 7035 durchgeführt, wobei die Proben über eine fused-silica, bonded-phase-Kapillare (30 m; DB-1; J + W, Inc.) in die Ionenquelle eingeführt wurden. Das analytische Verhalten von Reinsubstanz und einigen Metaboliten wird ebenso diskutiert wie das Verhalten der Reinsubstanz unter den Bedingungen der salzsauren Hydrolyse.     

Vitale Reaktionen in Pacchioni-Granulationen

Zusammenfassung Die mit Schädel- und Hirnverletzungen verbundenen Blut- und Liquorkreislaufstörungen wurden mit histologischen Methoden untersucht. Man untersuchte die vitalen Reaktionen der harten Hirnhaut, der Pacchioni-Granulationen und des Zentralnervensystems. — Leichen von 115 Schädelverletzten, von 15 mit krankheitsbedingter zerstörender Hirnblutung Verstorbenen und von 30 eines natürlichen Todes gestorbenen Personen wurden Gewebeteile zur histologischen Untersuchung entnommen. Nach spezieller Fixierung und verschiedener Anfärbung wurden folgende vitale Reaktionen gefunden: Formelelemente des Blutes in PG, Fibrin-Degradationsprodukte mäßigen Grades, Blutfarbstoff-Phagocytose, Fett-Phagocytose. — Der Entstehungszeitpunkt der traumatischen oder krankheitsbedingten Hirnblutung ist — im Falle einer Überlebensrate von 3–24 Std — genauer zu bestimmen.     

Textilfasern unter der Vorhaut — kriminaltechnischer Beweis bei einem Sexualverbrechen

Zusammenfassung 1. Am Tage nach einem Sexualverbrechen wurde der verdächtigte Täter ärztlich untersucht. Hierbei fand der Arzt gelbe Textilfasern unter der Vorhaut.2. Die Polizei sicherte gelbe Textilfasern von der Bettdecke, den Socken und den Unterhosen des Opfers.3. Im Laboratorium wurden die vier Sorten Fasern analysiert. Die Fasern von der Bettdecke und dem Penis ergaben identische Resultate mit sechs verschiedenen Methoden.     

Die Schriftkreuzung im Rasterelektronenmikroskop (REM)

Zusammenfassung Ausgehend von dem Problemfall einer Schriftkreuzung, bei der Kugelschreiberschrift mit Schreibmaschinenschrift gekreuzt war, erfolgte die Aufarbeitung der Literatur sowie eine systematische Untersuchung von Schriftkreuzungen unterschiedlicher Schreibmittel mit dem Rasterelektronenmikroskop. Untersucht wurden Schriftkreuzungen mit folgenden Schreibmitteln: Bleistift, Tinte/Tusche, Kugelschreiber, Filzstift, kopierte Schrift und Schreibmaschine. Bei dieser Untersuchung erweist sich das Rasterelektronenmikroskop als Methode der Wahl, das Übereinander unterschiedlicher Schreibmittel zu visualisieren.     

Tödliche Vergiftung mit Colchicin

Zusammenfassung Nach i.v. Injektionen von Colchicin wurden in 2 Fällen die Serum-Konzentrationen vor dem Tod mit 170ng/ml und 240ng/ml bestimmt. Die Extraktion des Colchicin aus dem Serum erfolgte mit Extraktionssäulen Extrelut. Die Bestimmung wurde mit HPLC durchgeführt. Urin wurde ebenso untersucht, wobei eine Absicherung durch das Schreiben der UV-Kurve im Stop-Flow-Betrieb erfolgte. In einem Fall war das Colchicin noch 10 Tage nach der Injektion im Urin nachweisbar.     

Strain tolerance of the Vv. Cerebri sup. (Bridging Veins) calculated from head-on collision tests with cadavers

Summary High-speed films recorded from head on collision tests with cadavers have been analysed with respect to the angular acceleration and angular velocity which were evaluated with Smoothed Cubic-Spline Functions. These results compared with the autopsy findings in these cases and data from studies on angular acceleration to the head of squirrel monkeys carried out by Unterharnscheidt and Higgins indicate the bridging vein disruption due to rotational movement of the head is obtained when the angular acceleration exceeds 4500 rad/sec² and/or the change in angular velocity exceeds 50 rad/sec. These tolerance levels are compared with data from collision experiments on living human beings.

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Zusammenfassung Mit Hilfe der Smoothed Cubic-Spline Functions wurden Winkelbeschleunigung und Winkelgeschwindigkeit des Kopfes auf Grund von High-speed-Filmen berechnet, die bei frontalen Kollisionen mit Leichen aufgenommen wurden. Die Resultate wurden mit den Sektionsbefunden in diesen Fällen und Daten verglichen, die bei Studien über die Winkelbeschleunigung des Kopfes von Affen (Samiri sciureus) durch Unterharnscheidt u. Higgins gewonnen wurden. Es zeigt sich, daß Rupturen der parasagittalen Brückenvenen dann auftreten, wenn die Winkelbeschleunigung des Kopfes 4500 rad/sec² überschreitet und/oder eine Veränderung der Winkelgeschwindigkeit von mehr als 50 rad/sec vorliegt. Diese Toleranzgrößen werden mit Daten verglichen, die bei Versuchen mit lebenden Menschen gewonnen worden sind.

     

Die Magnetresonanztomographie in der Dentalradiologie (Dental-MRT)

Zusammenfassung Ziel dieses Beitrags ist die Vorstellung der Untersuchungsm?glichkeiten des Ober- und Unterkiefers mittels Magnetresonanztomographie (Dental-MRT) und ihre Anwendung bei der Diagnose zahnmedizinischer Erkrankungen. Sieben gesunde Probanden, 5 Patienten mit Pulpitis, 9 Patienten mit dentogenen Zysten, 5 Patienten nach Zahntransplantationen und 12 Patienten mit atrophem Unterkiefer wurden untersucht. Axiale T1- und T2-gewichtete Gradientenecho- und Spinecho-Sequenzen in 2D und 3D-Technik wurden durchgeführt. Nach der Untersuchung wurden zus?tzliche Panoramaschnitte und orhoradiale Rekonstruktionen des Ober- und Unterkiefers, unter Verwendung einer gebr?uchlichen Dental-Software, angefertigt. Der gesamte Ober- oder Unterkiefer, Z?hne, Pulpa und der Inhalt des Mandibularkanals k?nnen gut dargestellt werden. Patienten mit einer Entzündung der Zahnwurzel k?nnen ein deutliches Knochenmarks?dem in der Periapikalregion zeigen. Bei Patienten mit odontogenen Zysten ist die Beziehungen zu den umgebenden Kieferstrukturen gut darstellbar. Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich ein Enhancement in der Zahnpulpa. Die Dental-MRT ist ein nützliches Verfahren zur anatomischen Darstellung des Kieferbereichs und zahnmedizinischer Erkrankungen.      

Diagnostik der Lungenembolie mit Spiral- und Elektronenstrahl-CT

Zusammenfassung Fragestellung: Spiral-CT (SCT) und Elektronenstrahlcomputertomographie (EBT) sollten hinsichtlich ihrer Eignung für die Diagnostik der Lungenembolie (LE) verglichen werden. Methode: Von Juni 1997 bis Juni 1998 wurden 188 Patienten mit Verdacht auf akute oder chronische thrombembolische Ver?nderungen der Lungenarterien untersucht. Die CT-Diagnostik erfolgte dabei bei 108 Patienten mit Spiral-CT und bei 80 Patienten mit EBT. Ergebnisse: Mit der EBT wurde bei 38 Patienten und mit der Spiral-CT bei 49 Patienten eine Lungenembolie diagnostiziert. Insbesondere mit der EBT lie?en sich auch isolierte, periphere Embolien mit hoher Sicherheit nachweisen. Bei einem Vergleich der Darstellbarkeit der peripheren Lungenarterien mit EBT und SCT konnten insbesondere parakardiale Segment- und Subsegmentarterien signifikant besser mit der EBT analysiert werden. Bei 112 Patienten wurden zus?tzliche bzw. andere Diagnosen als die der LE gestellt, darunter schwerwiegende und akut lebensbedrohliche Krankheitsbilder, wie Aortendissekation und Bronchialkarzinom. Schlu?folgerungen: Moderne CT-Scan-Verfahren erlauben mit hoher Genauigkeit die Diagnose der zentralen und peripheren Lungenembolie. Die EBT bietet Vorteile in der Darstellung herznaher peripherer Lungenarterien. Andere lebensbedrohliche Ursachen für die Beschwerden des Patienten werden mit der CT sicher erkannt.      

Verhalten des 5-Hydroxy-tryptamin und der 5-Hydroxyindol-Essigsäure im Zusammenhang mit der Agonie (I.)

Zusammenfassung Wir haben die 5-Hydroxy-tryptamin- und 5-Hydroxyindol-Essigsäure-Werte im Serum, in der Cerebrospinalflüssigkeit und in der Perikard-Flüssigkeit aus gerichtlichen Leichen, die im Anatomischen Institut für Rechtsmedizin in Granada obduziert wurden, und den Zusammenhang mit der Dauer der Agonie untersucht. Die Ergebnisse erlauben uns zu behaupten, daß die Bestimmung des 5-Hydroxy-tryptamin und seines wichtigen Metabolits, der 5-Hydroxy-indol-Essigsäure, große Möglichkeiten für die genaue Bewertung der Agonie eröffnet. Ideal ist die Bestimmung in der Perikard-Flüssigkeit.     

Zum Versuch einer Altersbestimmung intrakranieller Hämatome mit Hilfe des Wassergehaltes

Zusammenfassung Bei 43 Fällen mit intrakraniellen Hämatomen wurden der Wassergehalt des Hämatom- und Femoralisblutes bestimmt. In seinem Aussagewert für das Alter des Hämatoms und somit der Überlebenszeit kommt dem Wassergehalt des Hämatomblutes eine hinweisende Bedeutung zu.

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A trial for the determination of the age of intracranial hematomas by means of measurements of water concentrations

Summary We determined the water concentration in intracranial hematomas and in blood in 43 cases. The water concentration of the blood of hematomas has some significance to estimate the age of hematomas and therefore the survival time.

     

Belastbarkeit gurtgeschützter menschlicher Körper bei simulierten Frontalaufprallen

Zusammenfassung Unter Verwendung verschiedener Gurtsysteme wurden Frontalaufpralle eines gurtgeschützten Beifahrers mit der Fallgewichtsbeschleunigungsanlage simuliert. Zur Verfügung standen 10 Leichen männlichen und weiblichen Geschlechtes im Altersbereich von 12 bis 78 Jahren. Bei Aufprallgeschwindigkeiten von 50 bzw. 79 km/Std mit einer Schlittenverzögerung, die zwischen 18,5 und 31 g lag, wurden Schultergurtkräfte von 340 bis 1000 kp, Beckengurtkräfte von 430 bis 750 kp gemessen. Die Obduktion ergab bei jungen Testobjekten keine bis leichte Verletzungen, bei Testobjekten im mittleren und Greisenalter nicht gefährliche bis gefährliche Verletzungen. Die überlebenschance für junge Testpersonen kann als gut, für Versuchsobjekte mittleren und Greisenalters als gut bis schlecht bezeichnet werden.

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Strain of safety-belt protected human bodies at simulated crash accidents

Summary Utiliging a drop weight installation, frontal crashes with occupants wearing safety belts were simulated, using various harness systems. 10 male and female cadavers from 12 to 78 years were tested. Shoulder-belt-forces of 340–1000 kp and lap-belt-forces of 430–750 kp were measured by using crash velocities ranging from 50 to 79 km/hr, and a sled deceleration of 18.5 up to 31 g. Autopsy of young cadavers did not show any or only slight injuries; cadavers in the middle and old age groups showed not dangerous or dangerous injuries respectively. For young cadavers tested the chance to survive can be considered as good; for cadavers tested in the middle and old age groups survival chances can be considered as good to bad.

Vorgetragen von D. Kallieris auf der IV. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik am 4. und 5. 10. 1973 in Homburg/Saar.     

Die Lunge als Erfolgsorgan der Strangulationsagonie

Zusammenfassung Tierexperimentell wurde untersucht, ob nach Strangulation histomorphologisch vitale Reaktionen in der Lunge feststellbar sind, die eine von anderen Todesarten mit entsprechend kurzer Überlebenszeit abgrenzbare Prägung aufweisen. Verwendet wurden 50 Ratten sowie 15 Kaninchen. Neben der Strangulation wurden die Tiere folgenden Todesarten unterworfen: Überdosierung von Äther, Chloroform, Nembutal, Ketanest; Ersticken in Propangasatmosphäre bzw. durch Begasung mit Stickstoff; Rückatmungsversuch, Thoraxkompression, KCN-Injektion intraperitoneal, Dekapitation, stumpfe Gewalt, Stromschlag, KCL-Injektion intrakardial.Die im Vergleich zu den Kontrolltodesarten qualitativ und quantitativ herausragenden Befunde bei Strangulation waren ein ausgeprägtes hämorrhagisches Syndrom und ein sich über alle Kompartimente der Lunge erstreckendes, häufig hämorrhagisches Ödem. Besondere Bedeutung kommt bei Strangulation dem im Semidünnschnitt (und elektronenmikroskopisch) vorgefundenen deutlichen alveolär-septalen Ödem zu, welches bei den untersuchten Kontrolltodesarten mit sehr kurzer Agonie im Minutenbereich nicht auftrat.     

Radioimmunologische Morphinbestimmung in der Glaskörperflüssigkeit des Auges und im Liquor cerebrospinalis

Zusammenfassung In 12 Fällen einer tödlichen Vergiftung mit Morphin oder Heroin wurde Morphin in Augen- und Gehirnflüssigkeit sowie im Urin radioimmunologisch bestimmt. Die Morphinäquivalent-Konzentrationen betrugen in der Augenflüssigkeit 30 bis 350 ng/ml und im Liquor 45 bis 280 ng/ml, während im Harn Werte von 120 bis ca. 100.000 ng/ml gemessen wurden. Die Höhen der Impulsraten von Proben mit und ohne vorausgegangene Morphineinnahme unterschieden sich signifikant bei der radioimmunologischen Untersuchung dieser Körperflüssigkeiten mit dem Morphin (³ H)-Test. Die direkte radioimmunologische Untersuchung von Liquor und Augenflüssigkeit ist deshalb eine wertvolle Testmethode für einen schnellen Morphinnachweis in der Leiche insbesondere dann, wenn kein Urin gesichert werden kann.

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Determination of morphine in the vitreous and cerebrospinal fluid by radioimmunoassay

Summary In 12 cases of fatal poisoning with morphine or heroin a radioimmunological determination of morphine was carried out in vitreous humor, cerebrospinal fluid and urine. The concentrations varied between 30 and 350 ng of morphine-equivalents/ml in the cerebrospinal fluid and between 45 and 280 ng/ml in the vitreous humor (urine concentrations: 120-100.000 ng/ml). The counts per minute differed significantly for samples with and without prior ingestion of morphine, when vitreous and cerebrospinal fluids were tested by the morphine (³ H) radioimmunoassay. Thereby it was clearly demonstrated, that radioimmunoassay is a valuable screening procedure for the rapid identification of morphine in corpses, even when urine is not available.

     

Zur forensischen Anwendung des Polymorphismus des Gerinnungsfaktors XIII B

Zusammenfassung Die Gen-Frequenzen des Polymorphismus des Gerinnungsfaktors XIIIB wurden in einer Bevölkerungsstichprobe von Ost-Westfalen bestimmt (n=417). Zusätzlich wurde der Erbgang der Allele in 60 Familien untersucht. — Die Bestimmungen wurden nach Behandlung der Serumproben mit Neuraminidase durchgeführt, ferner durch die Methode der Immunofixation auf Agarosegelen. Alle 6 Phänotypen wurden in unserer Bevölkerungsstichprobe beobachtet. Die Genfrequenzen waren: FXIIIB¹=0.71, FXIIIB²=0,11, FXIIIB³=0,18. — Die Familiendaten bestätigen die Hypothese des autosomalen Erbgangs dreier Allelen und widersprechen dem Zwei-Allelen-Modell von Kera et al. [5].     

Nachweis und quantitative Bestimmung von 2,2-Diäthyl-4-pentenamid bei einer tödlichen Vergiftung

Zusammenfassung Es wurden die toxikologischen Untersuchungen in einem Fall t?dlicher Vergiftung mit Novo-Dolestan^R und Doroma^R sowie speziell der Nachweis und die quantitative Bestimmung von 2,2-Di?thyl-4pentenamid beschrieben. Die Befunde legen den Schlu? nahe, da? in diesem Fall die toxische Wirkung des 2,2-Di?thyl-4-pentenamids als Todesursache im Vordergrund stand.

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Summary Toxicological investigation in a fatal case of poisoning by Novo-Dolestan^R and Doroma^R is presented with methods for identification and quantitative estimation of 2,2-diethyl-4-pentenamide especially. The findings confirm 2,2-diethyl-4-pentenamide as the main toxic agent in this case.