Induktion von endogenem Pyrogen und Interferon durch Newcastle Disease-Virus in vivo

Zusammenfassung Die Ausbildung von endogenem Pyrogen und Interferon wurde nach der Injektion von NDV im Kaninchen untersucht. Das Auftreten und das Verschwinden beider Substanzen stimmte nicht nur zeitlich, sondern auch quantitativ überein. Zudem verliefen die Bildungskurven von endogenem Pyrogen und Interferon sowohl im Blut als auch in den Organen weitgehend gleichsinnig. Eine Abweichung von diesem Verhalten wurde lediglich in der Milz beobachtet, indem hier das endogene Pyrogen bereits nach 1 Stunde, das Interferon jedoch erst nach 3 Stunden den höchsten Gipfel erreichte. Dieser Befund deutet daraufhin, daß das endogene Pyrogen und das Interferon zwei verschiedene Substanzen sind.Die Exstirpation der Milz hatte ein gleichzeitiges Absinken des endogenen Pyrogens und des Interferons im Blut, jedoch nicht in der Leber, der Lunge und der Niere zur Folge. Hinsichtlich der Entstehung der partiellen bzw. kompletten Toleranz gegenüber dem NDV bzw. Influenza Virus A (PR8) dürften die beiden Substanzen demselben Mechanismus unterliegen.

---

Induction of endogenous pyrogen and interferon by newcastle disease virus in vivo

Summary Endogenous pyrogen and interferon induced by injection of rabbits with NDV were investigated. The appearance and disappearance of both substances were in parallel in time as well as in quantity. The curves of endogenous pyrogen and interferon in the blood and in various organs tested usually were also parallel. Only in spleen highest titers of endogenous pyrogen were found already 1 hour after inoculation, whereas interferon activity reached its peak only after 3 hours. This finding indicated that endogenous pyrogen and interferon may be different substances.In splenectomized animals the blood levels of endogenous pyrogen and interferon were lower than those found in intact animals, while the titers in liver, lung and kidneys were identical. In respect to the formation of partial or complete tolerance to NDV and influenza virus A (PR8), respectively, both substances appear to be subjected to the same mechanism.