Abstract: | Zusammenfassung: Die Dermatitis seborrhoides infantum beruht wahrscheinlich auf einer Candida albicans-Infektion des Darmes. Später kommt es zu einer Hautinfektion in der Perianalregion und im Windelbereich sowie zu einer Sensibilisierung. Die Hauterscheinungen am Stamm und am Kopf sind sehr wahrscheinlich als eine Id-Reaktion anzusehen. Bei 200 Kindern mit D. s. i. zeigten 190 (95%) eine Candida albicans-Infektion, die vor allem in der Windelregion und im Rektum lokalisiert war. Im Gesicht, am behaarten Kopf und am Stamm wurden die Pilze nur bei 15,6% der Kinder gefunden. Für das Krankheitsgeschehen spielt daher nicht nur eine direkte Infektion der Haut, sondern auch eine Sensibilisierung eine Rolle. Bei 37 Säuglingen mit D. s. i. konnte ein Candidin-Test durchgeführt werden, der in 33 Fällen eine Spätreaktion zeigte. Bei Prüfung der humoralen Antikörpertiter mit dem Zellagglutinationstest fanden sich in der Patientengruppe signifikant höhere Titer als in einer Kontrollgruppe. Besonderer Wert wird auf die Aussage des Lymphozytentransformationstestes gelegt: Von 49 Säuglingen mit D. s. i. zeigten 34 eine eindeutig positive, 3 weitere eine zweifelhafte Reaktion. Nur bei 12 Säuglingen fiel der Test negativ aus. Dagegen waren in einer Kontrollgruppe von 37 Säuglingen nur 6mal positive und einmal 1 zweifelhaft positiver Wert zu finden, während 30 Säuglinge einen negativen LTT hatten. Eine aufgrund des dargestellten Ätiologiekonzeptes entwickelte Therapie vermochte die klinische Verweildauer von 31,6 Tagen auf 16,5 Tage zu reduzieren. Diese Therapie bestand in folgendem Vorgehen: 3-4mal täglich externe Behandlung im Windelbereich, in den Achseln und am Hals mit Oleum zinci (7 Mega E Nystatin in 100,0). Behandlung der übrigen Körperpartien 2-3mal täglich mit 0,1% Prednisolon, 0,3% Hydroxychinolin in Linimentum aquosum. Für 7 Tage 3mal täglich 250 000 I.E. Nystatin oral. Summary: Infantile seborrhoeic dermatitis (i. s. d.) is probably due to an intestinal infection with Candida albicans which later spreads to the perianal and napkin skin region and eventually leads to sensitization against the organism. Out of 200 infants with i. s. d., 190 (95%) had proven infection with C. albicans, mostly in the napkin region or in the rectum. Head, face and trunk were infected in only 15,6% of the cases. The following findings indicate that sensitization plays a role in the etiology of the disease: 33 out of 37 infants in whom an intradermal test with candidin could be done showed a delayed type reaction. Patients with i. s. d. had significantly higher titers of anticandida antibodies in the cell agglutination test compared with a control group. Most conclusive are the results of the lymphocyte transformation test. In 49 infants with i. s. d. 34 gave positive results, 3 gave dubious values and in 12 the test was negative. In contrast, out of 37 infants of a control group, 6 gave positive results, one case was dubious and 30 were negative. A regime of treatment based on this etiological concept reduced the average duration of stay in the hospital from 31,6 to 16,5 days. This regime consisted in the following measures: 3 to 4 times daily local application of nystatin (7 Mega U in 100,0 g zine oxidate oil = oleum zinci) in the napkin region and other intertriginous sites (axillae, neck folds). 2 to 3 times daily application of a liniment with 0,1% prednisolone and 0,3% hydroxychinolin (8-quinolinol). Oral treatment with 3 times daily 250 000 U nystatin for seven days. |